Das Corona-Virus hat unser aller Leben binnen kürzester Zeit ganz schön auf den Kopf gestellt.

Geschlossene Schulen, Ausgangssperre und Sozial Distancing sind nur ein paar der Veränderungen, die uns von heute auf morgen betroffen haben und uns gezwungen haben unseren Alltag ganz neu zu organisieren. Und das bei schönstem Frühlingswetter, das umso mehr nach draußen lockt, zum Treffen von Freunden im Eiscafé oder geselligem Grillen einlädt. 

Da fällt es schon ganz schön schwer, weiter positiv zu denken, auch wenn uns natürlich bewusst ist, dass wir es eigentlich gut haben im Gegensatz zu vielen, die an vorderster Front stehen. Ärzte*innen, Pfleger*innen, Polizist*innen, Verkäufer*innen im Supermarkt und viele mehr. Sie wären wahrscheinlich froh, zu Hause bei Ihren Familien zu sein.

Und dennoch ist da diese Sehnsucht nach unseren Familien und Freunden, einfach mal bei einer Freundin auf einen Kaffee vorbeizufahren oder am Wochenende mit den Kindern Oma und Opa zu besuchen. Das Schwätzchen mit der lieben Kollegin im Büro, das Spielen mit anderen Kindern auf dem Spielplatz, der Sportkurs am Mittwochabend. Auf alle diese Dinge müssen wir erst mal verzichten.

Da kam mir der Gedanke, wie wichtig es jetzt ist, positiv zu bleiben. Nicht den Verlust der Normalität im Fokus zu haben, sondern die Vorfreude auf all die schönen Dinge. All das, was wir jetzt gerne erleben würden, aber nicht können. All das, was wir umso mehr genießen werden, wenn es wieder möglich sein wird. Da war sie also, die Idee zwei Karten zu gestalten. In einer Zeit, in der ein Großteil der Kommunikation auf digitalem Wege stattfindet, wäre es doch schön, jetzt nochmal die gewonnene Zeit zu nutzen, persönliche, handgeschriebene Karten zu versenden. Sie sollten den Fokus wieder auf das Positive lenken.

Ich entschied mich für ein Design mit einem schönen Blumenstraß. Florale Motive gefallen mir immer besonders gut und auch der Gedanke, Blumen sprechen zu lassen.

Als zweites Design habe ich mich für einen Regenbogen entschieden. Die Symbolik mag ich hier besonders, denn nach Regen (schlechte Zeiten) kommt immer Sonne (gute Zeiten).

Wenn wir uns wiedersehen, dann…

  • Gehen wir zusammen ein Eis essen
  • Tanzen wir die ganze Nacht durch
  • Heben wir die Welt aus ihren Angeln
  • Sehen wir uns bei einer Flasche Wein die Sterne an.

So lautet der Text auf dieser Karte. Hier geht ein lieber Dank raus an meine Freundin Cathi für die Inspiration. Mir wird immer warm ums Herz, wenn ich mir die Punkte durchlese, weil all diese Dinge in mir wirklich die Lebensfreunde und vor allem Vorfreude wecken.

Design und Text für die beiden Karten stand also.

Mich beschlich jedoch das Gefühl, dass es zwar schön ist, dass ihr euch nun persönliche Karten schreiben könnt, aber ich es nicht richtig finde, aus der eigentlich unschönen Situation Profit zu schlagen. Daher beschloss ich einen Großteil des Geldes zu spenden, das ich mit den Karten einnehmen würde. Nachdem ich ein bisschen hin und her überlegt hatte, entschied ich mich für die Saarbrücker Tafel. Viele Menschen versuchen in dieser Zeit sich einen gewissen Vorrat an Lebensmitteln anzulegen um möglichst selten zum Einkaufen zu müssen. Manche hamstern sogar. Natürlich bleiben dadurch die Lebensmittelspenden, auf die die Tafeln dringend angewiesen sind, zu einem großen Teil aus. Und auch die Tatsache, dass viele Ehrenamtliche wegen ihres Alters schon zur sogenannten Risikogruppe zählen und natürlich umso mehr den Kontakt mit anderen Menschen meiden sollten, führt dazu, dass sich viele Tafeln neu organisieren müssen. Nicht zu vergessen natürlich auch, dass die Versorgung Bedürftiger mit Lebensmitteln nicht mehr in den gewohnten Räumlichkeiten stattfinden kann.

All diese Aspekte trugen dazu bei, dass ich mich entschied, von den 4€, die eine Karte kosten sollte, 3€ an die Saarbrücker Tafel zu spenden. Das gleiche sollte auch für alle anderen Karten aus meinem Sortiment gelten. Natürlich auch für die Osterkarten, die wegen des bevorstehenden Osterfestes gerade besonders beliebt sind.

Und ja, was soll ich sagen, es hat mich richtig gefreut, wie viele von euch mitgemacht haben.

Die Idee einer Followerin hat mir besonders gut gefallen, nämlich eigene Punkte auf der Regenbogen-Karte zu ergänzen. Als ich dies auch allen anderen angeboten habe, die Karten bei mir bestellt haben, wurden viele von euch auch selbst kreativ.

Es hat mich wirklich gerührt, zu lesen, auf was ihr euch so freut. Nicht nur einmal hatte ich Tränen in den Augen, weil auch ich diese Sehnsüchte so gut nachvollziehen kann. Mit lieben Freunden Pizza zu essen, gemeinsam im Garten zu entspannen, den nächsten Urlaub zu planen, einkaufen zu fahren. Aber auch endlich das Baby von Freunden kennen lernen oder die Mama oder Schwester nochmal ganz fest drücken. Eine Idee hat mir auch sehr gut gefallen, nämlich die Punkte aus der Sicht eines Kindes formuliert.

Ich freue mich sehr darüber, dass viele eurer Freunde und Familienmitglieder diese Karten bald von euch bekommen werden oder auch schon bekommen haben. Auch ich selbst habe ein paar der Karten verschickt und alle haben sich so sehr gefreut. Eine Freundin sagte mir, es sei wirklich ein schönes Gefühl, so eine Karte zu bekommen.

Für mich war die Aktion also ein voller Erfolg. Nicht nur, weil es uns gelungen ist, bei euch und euren Freunden wieder den Fokus und die Vorfreude, auf die schönen Dinge zu legen, sondern auch, weil ich so der Saarbrücker Tafel eine Summe von 123,00 € spenden konnte. So haben wir alle dazu beigetragen, etwas Gutes zu tun und ein bisschen Hoffnung zu geben in dieser so besonderen Zeit. Danke!